Wenn am Mittwoch die DFL-Vollversammlung tagt, dann werden die Fußballfans in Deutschland ganz genau hinschauen. Nicht nur, ob das umstrittene Sicherheitskonzept, gegen das sie in den letzten Wochen massiv und kreativ protestiert haben, durchgewunken wird. Sie werden auch registrieren welche Vereine ihre Zustimmung geben und welche Klubs sich gegen das Papier in seiner jetzigen Form aussprechen.
Dialog muss weitergehen
Für die Bundesligisten ist es die Gelegenheit, ihren treusten Anhängern etwas zurückzugeben – ein Bekenntnis! Woche für Woche stehen Fans für ihren Verein ein, reisen quer durch die Republik und laufen auch in Krisenzeiten nicht einfach zum erfolgreichen Nachbarn. Die Vereine können nun beweisen, dass andersherum auch sie hinter ihren Fans stehen und sich nicht vom Druck der Politik beeinflussen lassen, die sich die inzwischen verbreitete Hysterie zu Nutze macht und stur ihr eintöniges Bild der randalierenden und gewaltbereiten Anhängerschaft malt. Kurz gesagt: Das vorgelegte Konzept darf nicht verabschiedet werden.
Nicht etwa, weil alles daran schlecht ist, sondern weil es noch nicht gut ist. In den letzten Wochen findet endlich wieder ein Dialog zwischen Fans und Verantwortlichen statt. Die lange Zeit scheinbar feststeckende Sicherheitsdebatte bewegt sich wieder in die richtige Richtung. Nur am Ziel ist sie noch nicht angelangt.